Wenn im Uni-Präsidium Hektik ausbricht ist das immer schlecht. Aktuell: Geld soll kommen, viel Geld. Studienqualitätsmittel nämlich (die die bisherigen Studienbeiträge immerhin teilweise kompensieren sollen). Die kommen aber nur dann tatsächlich, wenn vorher die Grundordnung der Uni um Regelungen zur Vergabe der Mittel erweitert – und nebenbei mal ordentlich entrümpelt wird.
59 Paragraphen hat die aktuelle Grundordnung, schön gleichmäßig verteilt auf 18 Seiten. Viel zu viel, findet…ja, wer eigentlich? Das Ministerium findet viele Paragraphen redundant. Das Präsidium legte nun der Ministerin die Zahl 15 in den Mund, mehr Paragraphen brauche so eine Grundordnung doch nun wirklich nicht. Ob das stimmt – oder das Präsidium hier nicht vielmehr die Gelegenheit ergreift, sich per konstruiertem Sachzwang unliebsamer Regelungen in der Grundordnung zu entledigen – wer weiß das schon?
Was da genau drinstehen soll ist zwar nicht völlig gleich, Hauptsache aber, man braucht nicht so furchtbar lange, es zu lesen. Nun soll also eine Grundordnung zusammengekloppt werden (schnell, schnell, denn sonst gibt es die Qualitätsmittel nicht), die Präsidium und Ministerium genehm ist, weil schön kurz und auf keinen Fall redundant. Im allgemeinen Sprachgebrauch nennt man das übrigens Erpressung – auch wenn nicht klar ist, wer hier eigentlich wen erpresst.